Die Treppenformel: So gelingt deine moderne Release-Strategie

Die Musiklandschaft hat sich radikal verändert. Während früher ein klassischer Album-Zyklus (Release, Promo, Tour, dann monatelange Pause) noch funktionieren konnte, braucht es heute neue Methoden, um kontinuierliches Momentum aufzubauen. Genau hier kommt die Treppenformel ins Spiel, die einen fortlaufenden, treppenförmigen Anstieg deiner Reichweite und Streaming-Zahlen ermöglicht.

In diesem Artikel erfährst du:

  • Warum das klassische „Album-Release + Tour + Pause“-Modell häufig scheitert
  • Wie die Treppenformel aussieht und was sie von alten Strategien unterscheidet
  • Wie du deine Veröffentlichungsschritte strukturierst, um alle 6–8 Wochen neue Musik zu releasen
  • Welche Rolle Songwriting, Produktion und Kampagnenplanung spielen

Das Problem: Ein veralteter Release-Zyklus

Früher publizierte man ein Album, fuhr Promo und Tour – und zog sich dann monatelang ins Studio zurück, um das nächste Werk zu produzieren. Im digitalen Zeitalter passt dieser Ansatz jedoch oft nicht mehr:

  1. Abflauendes Interesse: Nach dem großen „Hype“ einer Album-Veröffentlichung ebbt die Aufmerksamkeit schnell ab.

  2. Streaming-Dynamik: Plattformen wie Spotify „belohnen“ regelmäßige Releases. Ein Album im Jahr ist für den Algorithmus weniger attraktiv als viele kleine Veröffentlichungen.

  3. Social-Media-Strategie: Längere Pausen bedeuten, dass du deine Community nicht konstant mit neuen Inhalten versorgst. Momentum geht verloren.

Kurz gesagt: Wer nur alle 1–2 Jahre etwas Neues herausbringt, muss gegen die Schnelllebigkeit der heutigen Musikbranche ankämpfen. Daraus ergibt sich das Bedürfnis nach einer Methode, die dauerhaft am Laufen bleibt – und genau das ist die Treppenformel.


Die Treppenformel: Ein stetiger Anstieg statt unregelmäßiger Peaks

Stell dir vor, jede einzelne Veröffentlichung ist eine Stufe einer Treppe. Anstatt nach einem großen Peak wieder abzufallen, baust du konstant eine neue Ebene auf:

  • Kontinuierlicher Release-Zyklus (alle 6–8 Wochen)
  • Paralleles Songwriting, Produzieren und Promoten
  • Feste Zeitfenster für die Kampagnenarbeit (Social Media, Ads, Playlisting usw.)

So wird nicht mehr nur ein einmaliger Berg bestiegen, sondern eine ganze Treppe aus einzelnen Releases errichtet. Auf jeder „Stufe“ gewinnst du neue Fans und erhöhst deine Streaming-Zahlen. Das führt langfristig zu Wachstum, statt immer wieder bei Null anzufangen.

Merke: Diese Treppe muss keine Mehrarbeit bedeuten. Es ist eher eine andere Arbeitsweise, bei der du kontinuierlich Output planst, statt alles gebündelt in einen kurzen Zeitraum zu quetschen.


Schritt für Schritt: Wie du die Treppenformel anwendest

Song-Arsenal vorbereiten

Damit du über ein Jahr hinweg alle 6–8 Wochen etwas releasen kannst, brauchst du genügend Songmaterial. Idealerweise sammelst du vorab:

  • 8 Songs für mindestens 12 Monate (1 Song alle 6–8 Wochen)
  • Optional mehr Material (Remixes, Instrumentals, Live-Versionen), um flexibel zu bleiben

Viele Musiker*innen unterschätzen den Vorteil eines größeren Song-Pools. Wer sich die Zeit nimmt, zügig viele Ideen zu sammeln, hat später weniger Stress bei den einzelnen Releases.

Warum so viele Songs auf einmal?

  • Kontinuität: Du kannst ohne Unterbrechung veröffentlichen, was den „Treppen“-Effekt stärkt.
  • Ruhe in der Produktion: Keine Panik, dass du „nichts in der Hinterhand“ hast.
  • Storytelling: Du kannst zwischen den Songs einen roten Faden spannen (z. B. thematische Reihen).

Zweigleisiges System: Produktion & Kampagne

Wenn dein Song-Arsenal steht, braucht es zwei parallele Prozesse:

  1. Produktion:
    • Entweder arbeitest du mit einem festen Produzenten zusammen oder erledigst den Großteil selbst.
    • Ziel ist es, genug Mixes & Masters rechtzeitig fertigzustellen, damit du nicht in Zeitdruck gerätst.
    • Ein konstanter Workflow sorgt dafür, dass du beständig Qualität ablieferst.

  2. Kampagnenplanung:
    • Parallel zu jedem neuen Track startet deine Promophase (z. B. Social-Media-Posts, Spotify-Pitching, Ads).
    • Du begleitest jede VÖ-Phase aktiv mit Content, anstatt nur einmal für ein großes Album zu trommeln.
    • Kontinuierliche Kampagnen halten dich im Gespräch und pushen neue wie alte Tracks.

Tipp: Gewöhne dich an diese Doppelbelastung. Es ist weniger chaotisch, als es klingt. Wenn du einen Teil deines Alltags für Produktion und den anderen für Kampagnen- bzw. Promoarbeit einplanst, hast du einen organisierten, aber stetigen Flow.

Laufendes Songwriting

Die dritte „Säule“ der Treppenformel lautet: Ständig Songs schreiben. Viele Künstler*innen warten auf den perfekten Geistesblitz und produzieren dann ein ganzes Album. Die Treppenformel betont jedoch permanentes Songwriting:

  • Mini-Sessions: Selbst 7 Minuten am Tag reichen für kleine Skizzen.
  • Kontinuierliches Skizzieren: Halt Ideen in kurzen Handy-Aufnahmen oder Notizen fest.
  • Skill-Verbesserung: Regelmäßiges Songwriting bringt Routine und steigert deine Qualität.

Auch ein Michael Jackson oder ein J. Cole sitzen jeden Tag an ihren Ideen – egal wie beschäftigt sie sind. Das bringt dir kreatives Momentum, weil du jederzeit frische Ideen hast, ohne „von Album zu Album“ leben zu müssen.

Pausen & Off-Time

Selbstverständlich brauchst du Pausen, um nicht auszubrennen. Doch ein wesentlicher Bestandteil der Treppenformel ist, dass du während deiner Off-Time nicht alles einfrierst. Kampagnen bleiben aktiv, sei es über:

  • Always-On Ads für deine Songs oder Social-Media-Clips
  • Kontinuierliche Kommunikation mit Fans (Newsletter, Instagram Stories usw.)
  • Playlisting-Aktionen und kleinere Promo-Maßnahmen

So bleibt das Feuer am Lodern, auch wenn du mal eine Woche im Urlaub bist. Du kannst automatisierte Systeme nutzen oder ein Teammitglied bitten, dich zu vertreten. Der wichtigste Punkt: Das Momentum soll nicht abreißen.


Tipps & Tricks für eine erfolgreiche Treppenformel

  • Flexibilität bei den Formaten:
    • Neben den standardmäßigen Single-Releases kannst du zwischendurch Remixes, Instrumentals oder Live-Versionen rausbringen.
    • So lässt sich der 6–8-Wochen-Rhythmus halten, ohne zwingend immer brandneue Songs parat zu haben.

  • Storytelling nutzt jede Veröffentlichung:
    • Erzähl zu jedem Release eine kleine Geschichte – sei es das Thema des Songs, seine Entstehung oder besondere Hintergründe.
    • Das füllt deine Social-Media-Feeds und motiviert Fans, über die Musik zu reden.

  • Parallele Social-Media-Strategie:
    • Plane Posts im Voraus, um nicht in Zeitnot zu geraten.
    • Sorge für einen Mix aus BTS-Einblicken (Behind-the-Scenes), Sound-Snippets und Fan-Interaktion.

  • Aus Fehlern lernen:
    • Nicht jeder Track wird ein Hit, und das ist okay.
    • Sieh jede Veröffentlichung als Teil einer Lernkurve; analysiere Streaming- und Social-Media-Daten und justiere deinen Stil bei Bedarf.

Was du mit der Treppenformel gewinnst

  • Stetiges Wachstum statt einzelner „Höhepunkte“: Jede Veröffentlichung ist ein Sprungbrett zur nächsten.
  • Planbare Kampagnen: Du hast klare Deadlines und kannst deine Promotion-Phasen besser steuern.
  • Bessere Sichtbarkeit: Regelmäßiger Output wird von Fans und Algorithmen gleichermaßen geschätzt.
  • Stärkere Community: Du bietest deinen Hörer*innen kontinuierlich etwas Neues und bleibst präsent.

Fazit: Kontinuität statt einmaliger Peaks

Die Treppenformel veranschaulicht, wie du im Streaming-Zeitalter langfristig Erfolg hast. Anstatt ein einziges Album zu droppen und darauf zu hoffen, dass der Hype monatelang anhält, setzt du auf einen laufenden Zyklus von Releases, Promo und Songwriting.

So wächst deine Reichweite Stufe um Stufe – du bleibst permanent im Gespräch, erfährst stabile Streaming-Zuwächse und erreichst Fans, die dir wirklich treu bleiben.


Deine nächsten Schritte: Mach den ersten Schritt auf die Treppenformel!

  1. Song-Arsenal planen: Setz dir als erstes Ziel, in den nächsten Wochen mindestens 8 Songs fertigzustellen.
  2. Kampagnen-Workflow aufsetzen: Erstelle einen groben Zeitplan (6–8 Wochen pro Release) und definiere, wann du Produzierst und wann du Promo machst.
  3. Tägliches Songwriting-Ritual: Nimm dir jeden Tag 5–10 Minuten für Skizzen, Notizen oder kleine Melodien.

Was bringt dir das konkret?

  • Du vermeidest lange Pausen und hältst deine Fans bei Laune.
  • Du arbeitest im Einklang mit dem Streaming-Zeitalter, statt gegen den Strom zu schwimmen.
  • Du entwickelst dich künstlerisch weiter, weil du kontinuierlich schreiben, produzieren und veröffentlichen musst.

Frage an dich: Welche Schritt-für-Schritt-Aktivitäten kannst du jetzt schon für dein Song-Arsenal umsetzen? Schreib’s unten in die Kommentare und teile deine Pläne mit der Community!

Viel Erfolg beim Umsetzen der Treppenformel – und denk daran: Konstanz im Release-Prozess ist heute der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg im Musikbusiness.

ÜBER DEN AUTOR

Autor

Raphael von UNLABEL

Raphael Seehon, Gründer von UNLABEL, revolutioniert mit seiner innovativen Plattform das Musikmarketing, indem er Künstlern, Managern und unabhängigen Labels ermöglicht, wie eigene Major-Labels zu agieren.

Über die UNLABEL Academy, UNLABEL Services und UNLABEL Open Source bietet er maßgeschneiderte Coaching-Programme, hochmoderne digitale Marketingstrategien und effiziente (Tech-)Lösungen, um Reichweite und Umsatz für Musiker*Innen zu steigern.

Dank seiner langjährigen Erfahrung in der Musikindustrie, seinem Fokus auf moderne Technologien und einem starken Team setzt Raphael neue Maßstäbe für eine unabhängige und erfolgreiche Zukunft im Musikbusiness.

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